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Die Gaben der Natur

 

Seit es die "Friday for Future" Bewegung gibt, sind der Klimaschutz und die Natur wieder in den Fokus vieler Menschen gerückt, da diese Themen in den Medien verbreitet werden und so "in aller Munde" sind. Viele Menschen haben verlernt oder auch nie gelernt, die Natur zu achten, sich aufmerksam in und mit der Natur zu verhalten. Es fehlt die Zeit oder in den Städten auch Flächen, die noch Natur genannt werden könnten.

Ich bin auf dem Land groß geworden, zu einer Zeit in der es noch freilaufende Hühner,  Schweine mit einer Suhle im Hof und Kühe und Kälber gemeinsam auf der Weide gegeben hat. Sehr lange habe ich nicht begriffen, dass es nicht mehr so ist und dieser heilsame Schock hat mich umlernen lassen. Es war ein langsamer Prozess, mit vielen Fragen und eher wenigen Antworten bis ich das Buch "Medizin der Erde" von Susanne Fischer-Rizzi in die Finger bekam. Kurze Zeit später hatte mich die Aromapratik gepackt und das erste "Himmlische Düfte"-Buch ist in mein Bücherregal gezogen. Es folgten Bücher über Heilkunde aus anderen Kulturen, Klostermedizin und Heilkräuterkunde. Was in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch eher als Esoterik belächelt wurde, ist heute, im 21. Jahrhundert, vielfach wissenschaftlich untermauert und auf dem Weg zurück in die Köpfe der Menschen.

Die Möglichkeiten einer Ausbildung in Phytotherapie, Kräutermedizin, Aromapraktik, Heilpraktiker und Tierheilpraktikerstudiengänge sind vielfältig.

Es gibt in den alten Kulturen rund um den Erdball Sagen und Mythen, überlieferte Weissagungen und Rituale. Sie zu lesen ist ein wertvoller Beitrag, Mutter Erde ein wenig besser zu verstehen. Die Rituale und Heilmethoden, z. B. die der indigenen Völker, sind allerdings nicht eins zu eins in unsere westliche Lebensweise zu übernehmen. Ich finde zudem, es wäre ein Frevel gegenüber den Völkern dieser Erde, denn wir haben einen ganz anderen geschichtlichen Hintergrund.

Europa haben die viele Kulturen z. B. die der Carthager, Germanen, Gothen, Griechen, Kelten, Römer, Sachsen  und vielen anderen geprägt.  Nehmen Sie das Internet zu Hilfe und googlen Sie sich in unsere Vergangenheit - es macht Spaß und sorgt für einige Aha-Erlebnisse.

Ich finde es gut, dass wir wieder auf den Spuren unserer Vorfahrinnen wandeln. Heilkundige Frauen, Hebammen und Schamaninnen hatten das Wissen um die Heilkräuter und ihre Anwendungen und gaben dieses über viele Jahrhunderte an ihre Töchter weiter. So viel Wissen ist mit der Hexenverfolgung und später durch die Kirche und die, den Männern vorbehaltene, Wissenschaft  verschwunden und das Wissen, das seit Urzeiten in Händen der Frauen lag, verschwand.

Heute gibt es in Deutschland noch ein Nord-Süd-Gefälle in Bezug auf die Überlieferung und die Anwendung von alten Bräuchen, Ritualen und die Anwendung von alternativen Heilmethoden, da hinkt der Norden eindeutig hinterher, holt aber auf.

 

Mir ist wichtig, dass wir wieder lernen den ganzen Menschen(und den ganzen Hund) zu sehen, nicht nur die Krankheit. In unserer westlichen Welt denken wir meistens erst an unsere Gesundheit (und an die Gesundheit unserer Hunde), wenn wir krank sind.

Im Rahmen meiner Facharbeit zur AromaExpertin habe ich über die Aboriginals geschrieben. Das Behandeln mit Heilkräutern ist ausschließlich älteren heilkundigen Frauen vorbehalten, die von Medizinmännern unterwiesen wurden. Erst wenn diese Frauen nicht helfen können, weil kein Kraut gegen diese Erkrankung gewachsen ist, werden die Erkrankten zu den Medizinmännern gebracht.

Ich war fasziniert von dem tiefen Verständnis der Aboriginals über das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur.  Sie kennen zum Beispiel das Wort "Heilung" nicht, sie nennen es "jemanden glücklich oder froh machen".


"Jede Krankheit, jeder Schmerz hat seinen Ursprung. Das ist der Preis, den man zahlen muss, für eine Tat in der Vergangenheit oder aber in der Zukunft. Doch was sich im Körper ausdrückt, ist nicht das Wesentliche. Die Fähigkeit zu heilen verlangt mehr als das bloße Wissen um den Körper. Sie umfasst alle Lebensbereiche."

                                                                                                                                    Rolling Thunder, Medizinmann der Cherokee

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